DE SANG ET D'ACIER Mutig, mutig, mit so einem Namen vor die Metalgemeinde zu treten. Dabei bedeutet dieser auf Englisch ganz simpel "Scream". Wohl um sich abzugrenzen und als Tribut an den deutschen Heavy Metal wählten die vier Pariser den etwas ungewöhnlichen Namen. Der deutsche Einfluss ist auch kräftig zu vernehmen, denn nach dem erhaben-traditionellen Opener "Le judgement de dieu" donnert das highscreamige "Ordalie" in bester RUNNING WILD Manier durch die Botanik. Gleiches gilt auch für "Kamikaze". Das nachfolgende "In Rock" ist kein DEEP PURPLE Tribut, aber sicher eines an ganz alte MANOWAR. Ebenso "The iron fist in a Metal glove". Alexis ist bestimmt ein metalkompatibler, weil ungeschliffener Sänger, aber ich frage mich, wie so ein Song mit der Stimme von Eric Adams wirken würde. Die Einflüsse von ADX, KILLERS oder SORTILEGE sind nicht ganz so offensichtlich, aber alleine durch die französische Sprache latent vorhanden. An all den hier genannten Bands merkt ihr schon, wohin die Reise geht: In das Jahrzehnt, in dem 90% aller Metal Klassiker geschrieben wurden. Natürlich ist hier keyboardfreie Zone, der zottelige Weihnachtsmann darf nicht "Hohoho" machen und der abgetrennte Kopf auf dem Cover gehört wahrscheinlich dem EDGAY Fanclubleiter. Wer raffinierte Arrangements oder gepflegte Texte erwartet, greife lieber zur neuen HEINZ RUDOLF KUNZE Scheibe. Hier schreit dich eine Drecksau an, die Gitarren schreddern dir die Gehörknöchelchen zu hauchfeinem Carpaccio, Bass und Schlagzeug klatschen wie pralle Brüste aus den Speakern. Laut, dreckig, ungehobelt, hier ist des Headbangers Welt noch in Ordnung. Kaufen.